Historische Eckpunkte
Wie alles begann
Die ersten Spuren von Leben in Rabat gehen auf das achte Jahrhundert v. Chr. am aktuellen Standort von Chellah zurück. Es sind die Römer, die dem Ort diesen Namen gegeben haben, eine Ableitung des lateinischen Wortes „Sala“ – „das Schloss“. Sie errichten dort einen Binnenhafen, der am Ende des Römischen Reiches verschwand.
Die Berberstämme ließen sich hier und da am Fluss Bouregreg nieder. Auf einem Felsen von 30 Meter Höhe am rechten Ufer des Flusses bauen Soldatenmönche im zehnten Jahrhundert einen Ribat, ein Kloster mit Festung, der später der Stadt ihren Namen geben wird. Von diesem Ribat aus führte Abd al-Moumen, Gründer der Almohaden-Dynastie (islamisierte Berberstämme aus dem Hohen Atlas), den heiligen Krieg.
1150 trägt er zu der Befestigung der Kasbah bei und machte aus ihr einen sehr wichtigen Platz für die Eroberung von Andalusien und die Kontrolle des restlichen Maghrebs. Die Kasbah der Oudayas wurde als „Ribat El Fath“ bezeichnet, um den Siegen der Almohaden zu gedenken.
Am Ende des zwölften Jahrhunderts errichtet Yacoub El Mansour, mächtiger Souverän der Almohaden, den Hassan-Turm nach dem Beispiel der Koutoubia in Marrakesch und der Giralda in Sevilla. Er befestigt die Kasbah und umgibt sie mit zwei gewaltigen Mauern mit fünf Toren.
Yacoub El Mansour stirbt, ohne sein Werk zu vollenden und die Stadt verliert an Glanz. Die größte Moschee, der Hassan-Turm, wird nie fertiggestellt. Mit dem Ende der Almohaden Dynastie beginnt der Niedergang von Rabat.
Als die Meriniden im 13. Jahrhundert Fes als Hauptstadt wählen, verlieren sie noch lange nicht ihr Interesse an Rabat, wo sie die Chellah Nekropole am Ausgang der Stadtmauern errichten. Rabat wird mehr und mehr zur Stadt der Korsaren. Erst mit der Dynastie der Alaouiten, findet die Stadt zu ihrer Aura zurück. Der königliche Palast oder Dâr-al-Mahkzen genannt wurde 1864 errichtet und ist bis heute der Empfangsort aller ausländischen Gäste des Königreichs sowie der Sitz der Regierung, wo mehr als 2.000 Personen wohnen und arbeiten.
1912 verlässt Sultan Moulay Youssef Fes und begibt sich nach Rabat. Er machte aus ihr die administrative Hauptstadt Marokkos. Rabat ist von nun an das zweitgrößte Ballungsgebiet des Landes.